Winona Hagendorf: „Ich möchte vor allem mehr Selbstvertrauen mitgeben!“
Was machen Sie aktuell beruflich?
Ich bin bei dem sozialen Träger beramí e.V. in Frankfurt am Main angestellt, der unter anderem Frauen* mit internationalen Schul- und Berufsabschlüssen berät und weiterqualifiziert und sich für die gesellschaftliche Teilhabe von Geflüchteten und Zugewanderten einsetzt. Dort bin ich in zwei Projekten tätig: Zusammen anders! Betriebe leben Vielfalt und Kompetenzzentrum Vielfalt Hessen. Im ersteren führen meine Kollegin und ich Beratungen und Workshops zum Thema „(Anti-)Diskriminierung am Arbeitsplatz“ für Betriebe (KMUs) und Berufsschulen durch. Im zweiten Projekt bieten wir als Beratungs- und Unterstützungsstelle migrantischen Selbstorganisationen in Hessen Angebote an, die sie auf ihrem Weg zur Professionalisierung wahrnehmen können.
An welche (Lern-)Erfahrungen aus dem Studium denken Sie in Ihrem Arbeitsalltag ab und zu?
In meinem Arbeitsalltag denke ich besonders häufig an das Modul Train the Diversity Trainer. Das Modul hat mich zum einen als Berufsanfängerin qualifiziert und mich persönlich darauf vorbereitet, Workshops zum Thema diversitäts- und diskriminierungssensibles Handeln zu planen und durchzuführen. Ich greife heute noch auf Quellen aus dem Modul zurück. Auch die kritische Auseinandersetzung im Studium mit Von der Frauenförderung bis zum Diversity Management ist enorm wichtig für meine jetzige Arbeit gewesen. So habe ich in Gesprächen mit Betrieben eine solide Grundlage erlangt, um Wissen zu vermitteln und kenne gleichzeitig die Fallstricke von Diversity Management, um bei der Bedarfsanalyse auf diese hinweisen zu können.
Was möchten Sie uns und den aktuellen Studierenden noch mitgeben?
Ich möchte vor allem mehr Selbstvertrauen mitgeben! Ich habe die Zeit zwischen Studium und Beruf als sehr herausfordernd wahrgenommen. Der Stempel als „Berufsanfängerin“ und existenzielle Sorgen haben in vielen Bewerbungsgesprächen dazu geführt, dass ich das Gefühl nicht loswurde, mir würde noch vieles fehlen und dass ich mich noch mehr beweisen müsse als ohnehin schon. Jetzt im Job sehe ich, dass mich das Studium und meine Arbeitserfahrungen absolut für die Berufswelt qualifiziert haben. Es gibt vielleicht keine eindeutige Berufsbeschreibung für die Diversitätsforschung, aber gebraucht und gesucht werden wir! Die Herausforderung ist nur, diese Jobs zu finden. Deshalb vernetzt euch, sprecht mit Leuten, die schon arbeiten und umgebt euch mit Menschen, die euch Selbstvertrauen schenken. Das war zumindest mein Schlüssel.
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What do you currently do for a living?
I work with the social organisation beramí e.V. in Frankfurt am Main. beramí advises and trains women* with international educational and vocational qualifications and campaigns for the social participation of refugees and immigrants. I am involved in two projects there: Zusammen anders! Betriebe leben Vielfalt („Different together! Companies bring diversity to life“) and Kompetenzzentrum Vielfalt Hessen („Hessian competence centre for diversity“). In the former, my colleague and I provide counselling and workshops on the topic of „(anti-)discrimination in the workplace“ for companies (SMEs) and vocational schools. In the second project, we offer migrants‘ self-organisations in Hesse advice and support services that they can take advantage of on their path to professionalisation.
Which (learning) experiences from your degree programme do you come back to in your day-to-day work?
In my day-to-day work, I often think about the Train the Diversity Trainer module. On the one hand, the module qualified me as a young professional. It also prepared me personally to plan and conduct workshops on diversity- and discrimination-sensitive behaviour. I draw on sources from the module to this day. The critical examination offered in the module Von der Frauenförderung über das Gender Mainstreaming zum Diversity Management (From the advancement of women via gender mainstreaming to diversity management) has also been enormously important for my current work. This has given me a solid basis for imparting knowledge in discussions with companies. At the same time, it has taught me the pitfalls of diversity management so that I can point these out during needs analysis.
What else would you like to pass on to us and the current students?
Above all, I would like to give them more self-confidence! I found the time between studying and working very challenging. In many job interviews, being labelled as a „beginner“ and having existential worries meant that I couldn’t shake off the feeling that I was still missing a lot and that I had to prove myself even more than the situation demanded. Now that I have a job, I can see that my studies and work experience have absolutely qualified me for the professional world. There may not be a clear job description for diversity research, but we are needed and wanted! The only challenge is to find these jobs. So network, talk to people who are already working and surround yourself with people who give you confidence. At least that was key for me.