Liebe Mitglieder und Angehörige der Universität,

nach den für uns alle als sehr enttäuschend empfundenen Ergebnissen in der Förderlinie Exzellenzcluster in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder, die uns am 2. Februar erreicht hatten, sind am 28. Februar die Entscheidungsschreiben zu unseren Initiativen eingegangen. Diese Schreiben tragen zur Aufarbeitung des Scheiterns ganz wesentlich bei und bilden die Grundlage für die weiteren Gespräche mit den Initiativen, um die Potenziale für die zukünftige Entwicklung dieser spannenden Forschungsvorhaben auszuloten.

In den Schreiben werden vor allem die Einschätzungen der Fachgutachter*innen in Bezug auf die vorgeschlagene Forschungsprogrammatik, die Gruppe der Forschenden, die Strukturen und die Strategien im Exzellenzcluster und das Umfeld an der Universität dargelegt. Trotz des ernüchternden Gesamtergebnisses enthalten die Schreiben auch explizites Lob – so wird die internationale Sichtbarkeit unserer Forschenden herausgestellt, die Forschungs- und Laborinfrastruktur als außerordentlich geeignet wahrgenommen und die Forschungsstärke des Göttingen Campus hervorgehoben; auch den Strukturen und Strategien in den Clusterinitiativen wird ein sehr gutes Niveau bestätigt.

Statt also die Entscheidungsschreiben als pure Abfuhr, als Zeugnisse der Niederlage zu betrachten, sollte man diese als ein richtungsweisendes Instrument mit deutlich formuliertem Auftrag bewerten. Denn einerseits sollten wir weiterhin an der internationalen Sichtbarkeit und vor allem den Querverbindungen zwischen den Forschungsthemen arbeiten, andererseits aber nicht den Kopf in den Sand stecken, da doch sehr klar signalisiert wird, dass die Universität und der Göttingen Campus großes Potenzial haben und strategisch gut aufgestellt sind. Nach einigen harten Wochen der Enttäuschung gilt es nun, nach vorne zu blicken und unsere strategischen Bemühungen weiterzuverfolgen.

Wir haben die Entscheidungsschreiben bereits gemeinsam mit dem Stiftungsausschuss Universität einer ersten Analyse unterzogen. Der Stiftungsausschuss ist dabei in der Gesamtbetrachtung der Schreiben zur Einschätzung gelangt, dass das Scheitern in der Exzellenzstrategie nicht auf Mängel an Unterstützung von zentraler oder fakultärer Seite zurückzuführen ist. Es scheint eher, dass es uns nicht gelungen ist, bei solch großskaligen Formaten wie den Exzellenzclustern die notwendige interdisziplinäre Verschränkung unserer herausragenden disziplinären Forschung auf allgemeinverständliche Art und Weise zu leisten und entsprechend darzustellen.

Diese und weitere Aspekte aus der Fehleranalyse würden wir gerne mit Ihnen im Georgia-Augusta-Dialog live am 19. April 2024 ab 12 Uhr diskutieren – hierzu laden wir Sie herzlich ein! An diesem Tag möchten wir gemeinsam mit Ihnen ehrlich darüber reflektieren, was wir an unserer Universität noch besser machen können, um auch in Zukunft als exzellent wahrgenommen zu werden. Weitere Veranstaltungen und Diskussionsangebote zu diesem Thema werden folgen. Wir sollten aber auch nicht vergessen, dass es nun gilt, unseren existierenden Exzellenzcluster „Multiscale Bioimaging“ (MBExC) mit ganzer Kraft in die nächste Förderperiode zu überführen. Hierzu wird gerade mit Hochdruck an einem neuen Vollantrag gearbeitet, der im August abzugeben ist. Für den weiteren Erfolg dieser Initiative drücken wir Prof. Dr. Tobias Moser und seinem Team  schon jetzt alle Daumen!  

Mit besten Grüßen

Prof. Dr. Metin Tolan
Universitätspräsident

Prof. Dr. Bernhard Brümmer
Vizepräsident für Forschung und Nachhaltigkeit


Dear Staff, dear Students,

Following on from the results for the Clusters of Excellence applications in Germany’s Excellence Strategy, which we all found very disappointing and which reached us on 2 February, the assessment letters on our initiatives were received on 28 February. These letters make a significant contribution to coming to terms with this disappointment. They form the basis for further discussions with the initiatives in order to explore the potential for the future development of these exciting research projects.

The letters primarily set out the expert reviewers‘ assessments for each proposed research programme, the group of researchers, the structures and strategies in the Cluster of Excellence and the environment at the University. Despite the sobering overall result, the letters also contain explicit praise – the international visibility of our researchers is emphasised, the research and laboratory infrastructure is perceived as exceptional and the research strength of the Göttingen Campus is highlighted; the structures and strategies in the cluster initiatives are also confirmed to be of a very good standard.

So instead of viewing the decision letters simply as a rejection, as evidence of defeat, they should be seen as fresh, new guidance with a clearly formulated brief. We should continue to work on international visibility and, above all, the interconnections between research topics. We must not bury our heads in the sand, as it has been very clearly signalled that the University and the Göttingen Campus have great potential and are strategically well positioned. After a few tough weeks of disappointment, we must now look ahead and get back to pursuing our strategic endeavours.

We have already analysed the assessment letters together with the University Foundation Committee. In their overall assessment, the Foundation Committee came to the conclusion that the failure of the Excellence Strategy was not due to a lack of support at the central or faculty level. Rather, it seems that we have not succeeded in achieving and clearly presenting the necessary interdisciplinary integration of our outstanding disciplinary research for such large-scale projects as the Clusters of Excellence.

We would like to discuss these and other aspects of the analysis with you live at the Georgia Augusta Dialogue on Friday 19 April from 12 midday. The discussion is in German, but questions in English are welcome and will be answered in English. We warmly invite you to join us! On this day, we would like to reflect honestly with you on what we can do even better at our University in order to continue to be seen as excellent in the future. Further events and discussions on this topic will follow. However, we should also not forget that we now need to put all our energy into transferring our existing Cluster of Excellence „Multiscale Bioimaging“ (MBExC) into the next funding period. To this end, we are currently working flat out on a new full proposal, which is due to be submitted in August. We are already keeping our fingers crossed for the continued success of this initiative for Professor Tobias Moser and his team! 

All the best,

Professor Metin Tolan
President of the University

Professor Bernhard Brümmer
Vice-President for Research and Sustainability