Geschlechtergerechte Hochschulkultur: Zwei Online-Vorträge zu Ungleichheit am 29. August und am 12. September / Gender-equitable university culture: Two online lectures on inequality on 29 August and 12 September (in German)
Intersektionale Gleichstellungsarbeit ist das Thema der aktuell laufenden vierten Runde der Niedersächsischen „Dialoginitiative Geschlechtergerechte Hochschulkultur“. Zwei Online-Vorträge im August und September widmen sich Ungleichheitsverhältnissen an Hochschulen im Allgemeinen sowie ungleichen Chancen in akademischen Laufbahnen im Besonderen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Bitte beachten Sie die Fristen zur Anmeldung.
Der erste Online-Vortrag findet am Donnerstag, 29. August 2024, von 10.30 bis 11.30 Uhr statt. Dann spricht Dr. Aline Oloff zum Thema „Ungleichheit an Hochschulen – Zustandsbeschreibung und Ursachenanalysen“. Bitte melden Sie sich bis zum 25. August 2024 über das Online-Formular an.
An Hochschulen herrschen allen Gleichstellungsbemühungen zum Trotz ungleiche Möglichkeiten des Zugangs und der Teilhabe an Bildung und Wissensproduktion. Während der Ausschluss und die Benachteiligung von Frauen in der Wissenschaft seit der Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert debattiert werden und seit den 1980er-Jahren zum Gegenstand institutionalisierter Gleichstellungsarbeit geworden sind, geraten andere Ungleichheitsdimensionen erst in jüngerer Zeit in den Blick.
Die Referentin verortet aktuelle Ungleichheitsverhältnisse in den historischen Kontext der Entstehung moderner Wissenschaftsinstitutionen sowie der Hochschultransformation der vergangenen 30 Jahre und leitet davon Anforderungen an intersektionale Gleichstellungsarbeit ab. Anschließend erhalten die Teilnehmenden die Gelegenheit, diese zu diskutieren und gemeinsam zu konkretisieren.
Der zweite Online-Vortrag findet am Donnerstag, 12. September 2024, ebenfalls von 10.30 bis 11.30 Uhr statt. Dr. Esto Mader spricht zur Frage „Wer forscht? – Laufbahnen und ungleiche Chancen in der Wissenschaft“. Zu diesem Vortrag melden Sie sich bitte bis zum 8. September 2024 über das Online-Formular an.
Hochschulen sind noch immer nicht gerecht und nachhaltig für Personen aus verschiedenen Gesellschaftsgruppen geöffnet. Der Bildungstrichter zeigt weiterhin einen klaren Überhang an sogenannten Akademikerkindern, und auch hinsichtlich anderer Ungleichheitskategorien gestaltet sich der Zugang zum Studium erschwert. Das widerspricht nicht nur dem Ideal der Bildungsgerechtigkeit, sondern wir wissen heute auch um die große Rolle des „Implicit Bias“ in der Forschung. Dass Forschung nicht neutral ist, zeigt sich exemplarisch, wenn Algorithmen diskriminieren, da sie normative Vorstellungen reproduzieren. Wissen ist ein Produkt, von Menschen gemacht, geht in bestimmten Kontexten, Kulturen, Geschichten hervor. Wer dieses Wissen produziert, spielt folglich eine große Rolle.
Dr. Esto Mader wird in dem Vortrag der Frage nachgehen: Wie homogen ist die soziale Positionierung von Wissenschaftler*innen in Deutschland und was verrät uns eine intersektionale Perspektive über akademische Laufbahnen? Darüber hinaus wird Mader über mögliche Barrieren sprechen und einen Ausblick auf Handlungsoptionen geben.
Der Input richtet sich an alle Hochschulangehörigen sowie an Personen, die die Hochschullandschaft Niedersachsens mitgestalten und prägen. Bei Fragen zu den Veranstaltungen wenden Sie sich gern an die Projektkoordination Svenja Holberg, dialoginitiative-4@uni-osnabrueck.de.
Intersectional equality work is the topic of the current fourth round of the Lower Saxony dialogue initiative “Geschlechtergerechte Hochschulkultur” (Gender-equitable university culture). Two online lectures in August and September deal with inequalities at universities in general as well as unequal opportunities in academic careers in particular. Everyone interested is cordially invited to attend. The lectures and discussions will be in German. If you like to join please note the registration deadlines.
On Thursday 29 August Dr Aline Oloff talks about „Ungleichheit an Hochschulen – Zustandsbeschreibung und Ursachenanalysen“ (Inequality at universities – description of the current situation and analyses of causes). The lecture starts at 10:30. Please register by 25 August using the online form (website in German).
Despite all efforts to promote equality, unequal opportunities for access and participation in education and knowledge production prevail at universities. While the exclusion and discrimination of women in academia has been debated since the turn of the 20th century and has been the subject of institutionalized gender equality work since the 1980s, other dimensions of inequality have only recently come to the fore.
In her input lecture, Dr Aline Oloff locates current inequality relations in the historical context of the emergence of modern academic institutions and the transformation of higher education over the last 30 years and derives requirements for intersectional equality work from this. Participants will then have the opportunity to discuss and concretize these together.
On Thursday 12 September Dr Esto Mader talks about „Wer forscht? – Laufbahnen und ungleiche Chancen in der Wissenschaft“ (Who does research? – Careers and unequal opportunities in academia). The lecture starts at 10:30. Please register by 8 September using the online form (website in German).
Universities are still not fairly and sustainably open to people from different social groups. The education funnel continues to show a clear surplus of so-called academic children, and access to higher education is also more difficult with regard to other categories of inequality. This not only contradicts the ideal of educational equality, but we also know today about the major role of “implicit bias” in research. The fact that research is not neutral is exemplified when algorithms discriminate because they reproduce normative ideas. Knowledge is a product, made by people, and emerges in certain contexts, cultures and histories. Who produces this knowledge therefore is a question which plays a major role.
In their lecture, Dr Esto Mader addresses the question: How homogeneous is the social positioning of academics* in Germany and what does an intersectional perspective tell us about academic careers? In addition, the lecture will discuss possible barriers and provide an outlook on options for action.
The input is aimed at all university members as well as people who help shape and characterize the higher education landscape in Lower Saxony. If you have any questions about the events, please contact the project coordinator Svenja Holberg, dialoginitiative-4@uni-osnabrueck.de.