Liebe Mitglieder und Angehörige der Universität,
anknüpfend an die Behandlung im Senat im Juli möchte ich heute auch an dieser Stelle Ihre Aufmerksamkeit auf ein wichtiges Compliance-Thema für Forschung, Lehre und Verwaltung an der Universität richten: Die Exportkontrolle nach außenwirtschaftsrechtlichen Vorgaben stellt uns gemeinsam vor scharf sanktionierte Pflichten und damit vor herausfordernde Aufgaben in Organisation und Umsetzung. Als weltweit vernetzte Bildungs- und Forschungseinrichtung führt die Universität Know-how, Technologien und Dienstleistungen in das Ausland aus, insbesondere über die Zusammenarbeit in internationalen Projekten, den Wissenstransfer mittels Cloud-Diensten und Datenbanken oder E-Mailverkehr, durch Überlassung von Forschungsmaterial, über Publikationen mit Partnern, Mitnahme von Daten und Wissen auf Ihrem Laptop für Dienstreisen, aber auch über die Aufnahme von internationalen Gastforscher*innen und Studierenden an der Universität.
Aufgabe der außenwirtschaftsrechtlichen Exportkontrolle ist sicherzustellen, dass universitäre „Exporte“ in diesen Fällen nicht missbräuchlich für militärische Zwecke, den Bau von Massenvernichtungswaffen, die Verletzung von Menschenrechten oder die Förderung von Terrorismus genutzt werden können. Die Prüfung im Rahmen der Exportkontrolle beschränkt sich hierbei nicht auf die offenkundigen Fälle militärischer Nutzung, sondern erfasst insbesondere über die EU-Verordnung 2021/821 Dual-Use VO auch Waren, Technologie und Software, die lediglich das Potenzial für eine mögliche militärische Nutzung bergen und daher rechtlichen Verwendungsbeschränkungen unterliegen. Hinzu tritt die Beachtung von Einzelsanktionen gegen Personen und Einrichtungen sowie Staaten (Länderembargo), die im Zweifel zum Beispiel einen Stopp von Lehr- und Forschungsaktivitäten, Personalgewinnung und Zahlungen bedeuten können.
Die Beachtung der außenwirtschaftsrechtlichen Beschränkungen und Pflichten und eine entsprechende frühzeitige Bewertung im Rahmen der Exportkontrolle ist eine gemeinsame, aber auch individuell sanktionierte Pflicht aller Beteiligten in Forschung, Lehre und Verwaltung. Ich möchte Sie daher bitten, sich mit der Thematik insbesondere mithilfe des eigens hierfür eingerichteten Intranetauftritts vertraut zu machen, über den zahlreiche weitere Informationen sowie eine Checkliste mit einschlägigen Prüftools verfügbar sind. Ein weiterer Ausbau der Seite ist in Arbeit.
Für Fragen und Unterstützung, aber auch für Anregungen und Hinweise wenden Sie sich bitte an exportkontrolle@uni-goettingen.de. Vielen Dank!
Mit besten Grüßen
Dr. Valérie Schüller
Vizepräsidentin für Finanzen und Personal
Dear Staff and Members of the University,
Following on from the discussion in the Senate in July, I would like to take this opportunity today to draw your attention to an important compliance issue for research, teaching and administration at the University: export control in accordance with foreign trade regulations confronts us collectively with strictly defined obligations and, therefore, challenges in terms of organization and implementation. As a globally networked education and research institution, the University exports expertise, technology and services abroad, in particular through collaboration in international projects, knowledge transfer via cloud services and databases or email, by providing research material, through publications with partners, taking data and knowledge with you on your laptop for business trips, and also by hosting international guest researchers and students at the University.
The task of export control under foreign trade law is to ensure that university “exports” in these cases cannot be misused for military purposes, the construction of weapons of mass destruction, the violation of human rights, or the promotion of terrorism. The test within the framework of export controls is not limited to obvious cases of military use, but also includes goods, technology and software that only have the potential for possible military use and are therefore subject to legal restrictions on use, in particular via EU Regulation 2021/821 Dual-Use Regulation. In addition, individual sanctions against people, institutions and states (country embargo) must be observed, which in case of doubt can mean, for example, a halt to teaching and research activities, recruitment and payments.
Compliance with foreign trade law restrictions and obligations and a corresponding early assessment in the context of export control is a joint, but also individually sanctioned duty of all those involved in research, teaching and administration. I would therefore like to ask you to familiarise yourself with this topic, in particular with the help of the intranet site (in German) set up specifically for this purpose, which provides a wealth of additional information and a checklist with relevant assessment tools. Further expansion of the site is in progress.
For questions and support, as well as suggestions and comments, please contact exportkontrolle@uni-goettingen.de. Thank you very much!
With best regards
Dr Valérie Schüller
Vice-President for Finance and Human Resources